Renovierung und Maler-ArbeitenTreppenhaus in Rosenheim
Ausgangslage/Zustand: Durch Abbruch und Neuerstellung eines Neubau an den bestehenden Altbau im Stadtkern von Rosenheim wurden das Treppenhaus dieses Gebäudes in der Altstadt stark beschädigt. Durch die Veränderung der Anstrichtechnik und Produktentwicklung in den letzten 100 Jahren sowie der Eigenleistung und -gestaltung durch die Besitzer entstand ein Sammelsurium an unterschiedlichen Anstrichen, Tapetenlagen und Untergrundproblemen. Aufgrund der Höhe des Treppenhauses wurden auch nur Teilstücke gestrichen, so unterschieden sich Treppenwangen und Geländer in Farbe, Struktur und Oberflächenhaptik.
Nachdem sämtliche Putzschäden und schadhafte Risse durch ein Bauunternehmen beseitigt wurden, begannen die Maler-Arbeiten. Sämtliche nicht tragfähigen Altanstrich wurden komplett abgewaschen oder abgekratzt, Tapeten wurden entfernt. Beim Abfräsen des alten Ölsockel-Anstriches wurde der Erstanstrich aus dem Jahre 1903 entdeckt. Dieser Fund entschied letztendlich die neue Treppenhaus-Gestaltung. Zur Stabilisierung und Begradigung wurde an allen Außenecken von Wänden und Leibungen Kantschutzprofile eingebaut. Anschließend wurden alle Wandflächen vollflächig verspachtelt und geglättet, eine Gewebevlies-Einlage als Rissschutz in die erste Spachtellage wurde mit eingearbeitet. Der Altanstrich auf Türen, Treppenwangen, Setzstufen und Treppengeländer wurden geschliffen, vorlackiert und neu lackiert. Um die lackierten inneren Treppenwangen an den Holzcharakter der Wangen im Dachgeschoss anzupassen, wurden diese im Grundfarbton lackiert und die Holzstruktur mit Lasur imitiert und maseriert. Anschließend wurden die gesamten Wangenflächen nochmal überarbeitet. Sämtliche Wand- und Deckenflächen wurden mit Silikatfarbe gestrichen. Die Zierborte wurde vom Original abgenommen und in einer Druckerei wieder neu hergestellt. Die Borte wurde in den ursprünglichen Farbtönen wieder neu gestaltet und gestupft und mit einem Zierstrich ergänzt, der Sockel farbig abgesetzt. Der Altanstrich der Naturholz-Eingangstür wurde abgebeizt und sauber geschliffen. Unebenheiten und Fehlstellen wurden damit fast komplett entfernt. Somit wurde die alte Eingangstüre wieder in ihren Urzustand zurückgeführt, die Oberfläche mit Holzlasur aufgefrischt und gestrichen. Das alte geschmiedete Eisengeländer wurde gereinigt, geschliffen und mit Eisenglimmer neu gestrichen und damit in den Altzustand zurückgeführt. Der Eichen-Holzhandlauf wurde geschliffen und dunkel lasiert, um die Farbe an die anderen Holzteile anzupassen.
Die Bilder entstanden bei der Fertigstellung der Arbeiten. Das Bild links zeigt den Urzustand und die Originalborte nach der Entdeckung.